Geschichte

Über den Ursprung von LINE-DANCING gibt es verschiedene Ansichten. Viele nehmen an, dass es seine Wurzeln im Folkloretanz hat. Als im 19. Jahrhundert die vielen europäischen Einwanderer nach Nordamerika kamen, brachten sie ihre verschiedenartigsten Volkstänze mit. Auf ihrer beschwerlichen Fahrt mit den Planwagen durch das Land legten sie immer wieder einmal Rasttage ein, bei denen sie dann ihre Musik spielten und tanzten. Die vielen verschiedenen Völker hatten unterschiedliche Tänze, die sich dann wahrscheinlich vermischten und sich zum heutigen Round- sowie Square-Dancing entwickelten.

In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts war die Zeit der Cowboys.

Ihre Arbeiten waren hart, lebensgefährlich und nicht gut bezahlt. Stundenlang saßen sie im Sattel, um auf die Rinderherden zu achten, sie zusammen zu halten oder auf andere Weideflächen zu treiben. Dabei waren sie den Naturgewalten schutzlos ausgeliefert.

Eine Möglichkeit an zusätzliches Geld zu kommen war „Roping and Rodeo“ (Roping = Time Event, wobei ein Reiter versucht in 30 Sekunden oder schneller ein Kalb mit dem Lasso einzufangen). Auf diese Weise Geld zu verdienen, war jedoch für den Einen oder Anderen lebensgefährlich. Viele der Teilnehmer stürzten, brachen sich die Knochen, andere wiederum mussten es sogar mit ihrem Leben bezahlen, da sie das wütende Tier tödlich traf.

Da Frauen „Mangelware“ waren, tanzten in der Anfangszeit nur die Männer. Später wurden dann die traditionellen Tänze (die sie von den Einwanderern immer wieder einmal gesehen hatten) von ihnen übernommen und ihrem Country Western Stil angepaßt. Diese Tänze sind gekennzeichnet durch einfache Schritte und das Country Flair, das die Kultur jener Zeit widerspiegelt.

Die Tänze hatten immer eine bestimmte Schrittkombination, die von den Cowboys durch Showeinlagen, wie z.B. Drehungen aufgelockert wurden. So entwickelte sich der heutige Line-Dance, wie einige vermuten. Aber nicht nur Cowboys fand man unter den Tanzenden, sondern immer wieder einige Cowgirls. So konnten sich wahrscheinlich auch einige Partnertänze entwickeln, wie der Scottish, Two-Step, der Wild Wild West oder der Cotton Eye Joe und viele mehr. Diese Art und Weise seine Freizeit zu gestalten, förderte gleichzeitig die Gemeinschaft.

Am Anfang unseres Jahrhunderts wurde in Amerika Folk Dancing in den Schulen in das Fach für Leibeserziehung aufgenommen. Auf diese Art erlernte eine Vielzahl von Jugendlichen Country Western Dancing. Es wurde in vielen Bereichen gepflegt und dadurch sehr populär.

1978 löste der Film „Saturday Night Fever“ eine Tanzwelle aus. 1980, als sich die Grenze zwischen Country und Pop zu verwischen begann, kam John Travolta mit dem Film „Urban Cowboy“ heraus, der neuerlich eine Lawine ins Rollen brachte, diesmal mit der Mode, der Musik und den Tänzen im Western Stil. Jetzt stiegen die Medien darauf ein und förderten diesen Trend zusätzlich. 1993 gelang „Line Dancing“ der weltweite Durchbruch mit dem Hit „AckyBreakyHeart“.